headergross

Chronik des Kindergartens Eßleben

 

Im Jahre 1894 vermachten die Geschwister Neppenbacher ihr ganzes Vermögen dem Mutterhaus der „Barmherzigsten Schwestern des Allerheiligsten Erlösers" in Würzburg. Damit war die finanzielle Grundlage für eine Pflegestation gegeben. 1906 übernahmen schließlich zwei Schwestern die Krankenpflege. Sie wurden ausschließlich durch die Dorfbewohner, unter anderem durch eine jährliche Getreidesammlung unterstützt.

Am 10. April 1921 konnte auf dem dringenden Wunsch von Hr. Pfr. Michael Wolf der Johanniszweigverein Eßleben gegründet werden. Sein Zweck war laut Satzungsprotokoll:

  1. eine bessere Fundierung der ambulanten Krankenpflege
  2. die Errichtung einer Kinderbewahranstalt
  3. die Einführung einer Arbeitsschule für erwachsene Mädchen.

Zur Errichtung eines Kindergartens kam es zunächst jedoch nicht. Die Gemeinde lehnte mit dem Hinweis auf die hohe Arbeitslosigkeit den Bau einer Kinder-bewahranstalt - entgegen einer Anordnung des Bezirksamtes Schweinfurt - ab.

Am 1. Juli 1934 war es dann soweit. Unter dem 1. Vorsitzenden des Johanniszweigvereins Hr. Pfr. Steinmetz, wurde in der sog. „Kegelbahn" der Gastwirtschaft „Zum Goldenen Stern" eine Kinderschule errichtet. Die Räume waren aber nur angemietet.

 Kurz nach dem Krieg hatte die Zahl der Kleinkinder auch durch die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen erheblich zugenommen. Deshalb fasste man den Neubau eines Kindergartens ernsthaft ins Auge. Die Gemeinde stellte der Kath. Kirchenstiftung einen Bauplatz in der Nähe des ehemaligen Sees zur Verfügung und diese begann unverzüglich mit der Planung.

Das Gelände mit einer Fläche von 1.370 qm hatte es jedoch in sich. Der westliche und teilweise auch der nördliche Teil des Geländes waren Sumpfgelände, so dass etwa 100 Eichenstämme in den Boden gerammt werden mussten, bevor hierauf die neuen Grundmauern errichtet werden konnten. Ursprünglich wollte man sogar zweistöckig bauen, doch das Bauamt lehnte ab, .,weil das Material dazu nicht zu beschaffen wäre".

Angesichts der wertlosen Reichsmark musste für die Lieferung von Zement und Eisen ein Antrag auf Ausfuhrgenehmigung von 100 Ztr. Kartoffeln aus den Selbstversorgungsbeständen gestellt werden. Die Bruchsteine ihr die Außen­mauern kamen aus dem örtlichen Steinbruch.

Noch vor der Währungsreform konnte am 12.04.1948 Richtfest gefeiert werden. Am 7. Aug. 1949 weihte Prälat Gerber aus Würzburg den Kindergarten feierlich ein. Im einzigen großen Raum im Erdgeschoß betreute Schwester Gemma mit einer Helferin bis zu 130 Kinder. Im Gebäude waren auch eine Krankeistation und die Schwesternwohnung untergebracht. Leider musste die Schwesternstation wegen des immer größeren Schwesternmangels am 23. Juni 1973 aufgelöst werden.

Aus dem Johanniszweigverein wurde 1954 der St. Georgsverein, der seit seiner Gründung dem Diözesanverband Würzburg und seit 01.01.1977 der Kath. Sozialstation St. Michael Werneck angeschlossen ist. Seit 1. August 1988 ist Hr. Pfarrer Dr. Jesu Paul Manikonda als Ortspfarrer 1. Vorsitzender des St. Georgsvereins. Am 10. Juli 1994 feierte der St. Georgsverein sein 60jähriges Jubiläum.

Nachdem das Kindergartengebäude nicht mehr den Bestimmungen des Gesetzes genügte, erfolgte 1978 der erste Umbau. Aus dem großen, nur durch eine Trennwand unterteilten Raum entstanden zwei Räume mit je 50 qm Fläche und ein eigener Eingang. Das Wohnzimmer der Schwestern und die Küche wurden zum Intensivraum und zum Büro umgestaltet. Die sanitären Anlagen mussten grundlegend überholt werden. Auch wurde erstmals eine .Zentralheizung eingebaut. Schließlich entstanden im Untergeschoss noch zwei Räume für die KLJB. Die gesamte Baumaßnahme kostete 345.600 DM.

Im Laufe der Zeit zeigten sich verschiedene Baumängel. Das Gebäude war „in die Jahre gekommen". Brandschutzvorschriften und der Einbau eines Fluchtweges erforderten erneut einen Umbau. Am 8. Feb. 1998 stellte daher die Kirchenverwaltung und der St. Georgsverein einen Antrag auf Generalsanierung. Dazu erteilte die Regierung von Unterfranken die Genehmigung. Die Erweiterung zu einem dreigruppigen Kindergarten wurde jedoch abgelehnt, weil nach Auffassung der Regierung in Eßleben ein Bedarf für eine dritte Gruppe auf Dauer nicht bestehen würde. Von den letzten 10 Jahren wurde allerdings 8 Jahre lang eine Ausnahmegenehmigung Ihr eine dritte Gruppe vom Landratsamt Schweinfurt erteilt.

Als Eigentümer des Grundstücks und somit als Bauherr beschloss die Kirchenverwaltung den Um- und Anbau des Kindergartens nach den Plänen des Architekten Thomas Dees vom 27. 08.1998 mit voraussichtlichen Gesamtkosten von 1,0 Mio. DM. Davon übernimmt der Markt Werneck 640.000 DM und die Diözese Würzburg 188.000 DM.
Aufgrund verschiedener Änderungen und Genehmigungen konnten die Arbeiten erst im August 1999 begonnen werden.

Nach dem Auszug der „Regenbogen"-, „Regentröpfchen"- und „Sonnenstrahlen- Gruppe wurde in 600 Helferstunden das Innere des Gebäudes in Eigenleistung ausgeräumt und zerlegt. Dies war auch deshalb erforderlich, weil aus Sicht der Regierung die beiden Gruppenräume übereinander liegen sollten. Die Neueinteilung der Räume erfolgte fast ausschließlich durch die Errichtung von Ständerwänden. Umfangreiche Heizungs-, Sanitär- und Elektroarbeiten schlossen sich an. Die alten undichten Fenster wurden durch moderne wärmeisolierende Kunststofffenster ersetzt. Da der Mehrzweckraum in das Erdgeschoss verlegt wurde, mussten die beiden Schornsteine entfernt werden. Ein neuer Schornstein wurde - nach Vorgabe des zuständigen Bezirkskaminkehrers - am Ostgiebel an der Außenwand montiert. im Jahr 2000 erfolgte die Errichtung des Treppenturmes als Stahlkonstruktion. Er dient als Haupteingang und als Fluchtweg für die Gruppe im Dachgeschoss.

Nach Beendigung der ebenfalls umfangreichen Innenputz-, Fliesen- und Malerarbeiten stand zum Abschluss die Gestaltung der Außenanlagen an, die teilweise in Eigenleistung erfolgte. Auf der neu hinzugekommenen Fläche an der Sportplatzseite wird eine Vogelnestschaukel aufgestellt. Die Fläche soll im Übrigen naturbelassen bleiben. Auf der Südseite wurde erstmals ein Bewegungshügel angelegt sowie ein dreiteiliger Sandkasten gebaut. Aa heißen Tagen wird mit Hilfe einer Schwengelpumpe auch Spielen mit Wasser möglich sein.

Die Einweihungsfeier am 16. Juli 2000 bildet den würdigen Abschluss der gelungenen Baumaßnahme.

Die Kirchenverwaltung und die Vorstandschaft des St. Georgsvereins wünschen allen Kindern und dem Erziehungspersonal, dass sie sich im neuen Kindergartengebäude wohl fühlen und ihn als Ort der Begegnung und der Freude erfahren.

2012 - 2014

Seit 01.08.2013 hat jedes Kind zwischen 1 und 3 Jahren Anspruch auf frühkindliche Förderung in einer Tageseinrichtung oder Tagespflege. Die Kommunen sind zur Bereitstellung der Plätze verpflichtet. Der Markt Werneck bedankt sich beim St. Georgsverein als Kindergartenträger und der Katholischen Kirchenstiftung Eßleben für die Bereitschaft die Erweiterung mitzutragen. 
So das Grußwort der Bürgermeisterin des Marktes Werneck zur Neubau-Einweihung am 01.06.2014

Zum Wohl der Kinder und ihrer Eltern entschloss sich die Vorstandschaft des St. Georgsverein mehr Plätze für unter 3-jährige Kinder zu schaffen.
Am 07.02.2012 stellte der Georgsverein beim Markt Werneck den Antrag zum Ausbau für Betreuungsplätze.
In den Sitzungen vom 12.06. und 07.08.2012 hat der Marktgemeinderat den Bedarf von 24 Plätzen für Kinder unter 3 Jahren anerkannt.
Der St. Georgsverein versicherte der Marktgemeinde Werneck, die Hälfte der nicht bezuschussten Kosten von der Regierung von Unterfranken zu übernehmen. Jetzt konnte die Planungsphase richtig losgehen. Aus drei vom Architekturbüro Gerber aus Mühlhausen erarbeiteten Grundrissvarianten wählte der St. Georgsverein den Schönsten und Kostengünstigsten aus. Am 09.11.2012 erteilte das Landratsamt Schweinfurt die Baugenehmigung. Mit über 350 Helferstunden konnte viel Geld durch Eigenleistung eingespart werden.
So der Vorsitzende des St. Georgsvereins Roland Jäth in einer Festschrift zur Neubau-Einweihung am 01.06.2014.

Mit einem Stehempfang im neuen Anbau begannen am Sonntag, 01.06.2014 die Festtage.
Um 10:00 Uhr war der Festgottesdienst im Festzelt am Kindergarten mit Pfr. Dariusz Kruszynski.
Der Gottesdienst wurde umrahmt von den Kindergartenkindern, dem Musikverein und Symbolum.
Anschließend weihte H. Pfarrer. Kruszynski die neuen Räumlichkeiten ein.
Zur Einweihungsfeier waren auch die Bürgermeisterin Frau Baumgartl mit den Gemeinderäten sowie die stellververtredende Landrätin Frau Bender gekommen.
Am Nachmittag haben die Kinder mit einer Vorführung den Verlauf des Neubaus nachgestellt.
Am Montag trafen sich die Senioren der Pfarreiengemeinschaft zu einer Andacht, gestaltet von der Gemeindereferentin Sibylle Spanheimer und anschließend zum gemütlichen Beisammensein bei Kaffee und Kuchen.
Die Kindergartenkinder durften nochmals ihr Einstudiertes vorführen,
Mit Kesselfleisch, Steaks und Bratwürsten endete das gemeinsame Pfarr- und Kindergartenfest.

Auch die vorhandene Mariengrotte, die einen neuen Platz bekommen hat, erhielt wieder Lourdes-Madonna aus Kalkstein vom Bildhauer Fleck aus Gochsheim.

 Maria

 

­